Versionenvergleich LP/MC
Old Shatterhand Folge 1
LP-Ausgabe (E 2086)
mit
MC-Ausgabe (4230)
LP-Laufzeit: 21'45" / 20'35"Wir vergleichen hier Wort für Wort das im Jahre 1975 von Heikedine Körting inszenierte Hörspiel mit der Fassung, die auf MC-übliche Laufzeiten zurechtgestutzt wurde. Wie beim Schatz vom Silbersee, so bleiben auch hier einige Informationen dem MC-Hörer verborgen.
Vielen Dank an Ronald Juntke für diesen Versionenvergleich!
Die Faustregel zum Lesen der Hörspielabschrift:
Schnitte, die den ursprünglichen Text enthielten, sind fettgedruckt.
Rollen und Soundinformationen wurden, um die Lesbarkeit zu verbessern, kursiv gesetzt.
Seite A
Musik
Erzähler: Der Reiter verhielt auf dem Hügel. Blondes, von Sonne und Wind ausgebleichtes Haar fiel im die Stirn. Umrahmte ein noch junges, braungebranntes Gesicht, dessen energische Züge Umsicht und Klugheit verrieten.
Auf nackter Haut trug er ein offenes mit Fransen verziertes Jagdhemd, im breiten Ledergurt steckten zwei Revolver und ein Bowiemesser. Die Hände hielte schussbereit ein Repetiergewehr mit kurzem Lauf.
Das Pferd besaß Rasse. Schweißbedeckt glänzte sein Fell tiefschwarz. Es stammte aus indianischer Zucht. War ein Geschenk Winnetous, des Häuptlings der Apachen (Musik).
Am fernen Horizont, dort wo ein grauvioletter Dunstschleier das Grasland vom Himmel trennte, erhob sich eine Staubwolke. Kam näher, verschwand zwischen Felsen, tauchte wieder auf, wurde größer und bedrohlicher. Aufgewirbelt von vier Indianerpferden, die angefeuert von den grellen Zurufen ihrer Reiter hinter einem Weißen herjagten.
Es schien als müsste dieser das Rennen verlieren, da entzog ihn ein vorspringender Fels für Sekunden den Augen seiner Verfolger. Er riß sein Pferd nach rechts, verbarg sich im Schatten des Gesteins. Die Indianer rasten geradeaus an ihm vorbei. Merkten zu spät, dass der Gejagte jetzt hinter ihnen war. Zwei Schüsse peitschten auf. (Schüsse, Indianer fallen schreiend zu Boden)
Zwei der Indianer sanken ins Gras. In heller Wut kehrten sich die beiden anderen gegen den Angreifer. Doch während sie noch ausholten zum todbringenden Wurf, krachten zwei weitere Schüsse (2 Schüsse). Sie erstarrten mitten in der Bewegung. Plump entfiel der Tomahawk ihren Händen. Die Gewehrkugeln des weißen Mannes hatten ihr Ziel nicht verfehlt.
Der Beobachter auf der Anhöhe hatte aufmerksam das Geschehen verfolgt. Jetzt verließ er seinen Posten , ritt den Hügel hinunter, näherte sich vorsichtig dem Weißen.
Er erkannte einen kleinen alten Mann in abgerissenen Kleidern. Doch das bemerkenswerteste an ihm war - es fehlten ihm beide Ohren.
Old Shatterhand: Alle Achtung Sir, wie ihr euch der roten Burschen entledigt habt. Es sah zunächst verdammt gefährlich aus für euch , ich war schon nahe daran einzugreifen –aber...
Mark Jorrocks: Eingreifen? Ihr? Hahahaha. Seht mir doch ganz nach einem Greenhorn aus.
O.S: Das mag euch so vorkommen nur – mitunter kann der Schein auch trügen.
M.J: Wer seid ihr überhaupt?
O.S : Ich schreibe Bücher.
M.J : Ihr schreibt Bücher? Hahaha . Ja, hat man so was schon gehört? Ein Bookmaker in der Savanne? Ihr habt doch eben eine eindrucksvolle Szene „Wilder Westen“ erlebt? Da seht sie euch an! Ogellalahs. Die grausamsten der Sioux. Was glaubt ihr was die mit mir angestellt hätten, wenn ich ihnen nicht doch noch hätte ein Schnippchen schlagen können?
Und da wollt ihr euch sozusagen mitten in die Prärie setzen und Geschichten verfassen.
Ich sage euch dafür ist hier nicht der rechte Ort.
O.S: Da habt ihr allerdings Recht, nur ich schreibe erst wenn ich wieder daheim bin. Dann erzähle ich alles , was ich erlebt und gesehen habe und viele tausende von Menschen lesen es und wissen dann wie es in der Savanne zugeht. Ohne, dass sie es nötig haben selbst in die Prärie zu gehen.
M.J: Dann erzählt ihr wohl auch von mir?
O.S: Versteht sich.
M.J: Sir ? Dort steht euer Pferd. Hockt euch hinauf und macht das ihr weiterkommt, wenn ihr nicht wollt, dass euch mein Messer zwischen den Rippen kitzelt. Bei euch dürfte man ja kein Wort sprechen und keinen Arm bewegen ohne das es alle Welt erfährt. Hol euch dieser und jener!
Trollt euch ehe mir die Galle in die Finger läuft und ich etwas tue was euch nicht angenehm sein dürfte.
O.S: Immer zu. Legt euch keinen Zwang auf. Kommt , kommt! Versucht ruhig eure Klinge an mir. (Gerangel)
M.J: Damned, was fällt euch ein? Ihr brecht mir ja den Arm.
O.S: Keine Sorge ! Ihr braucht nur das Messer fallen zu lassen , dann-
M.J : (stöhnt) (Messer fällt)
O.S: Na also. Wie gefällt euch das? Eure Klinge in meiner Hand?
M.J: Stoßt zu man, löscht mich aus. Die Schande von einem einzigen Gegner am hellen Tag überwunden zu werden, mag Sans-Ear nicht überleben.
O.S: Sans-Ear? Ihr seid der berühmte Westman Sans-Ear? Ja eigentlich hätte ich gleich darauf kommen müssen, als ich eure fehlenden Ohren bemerkte. Und Sans-Ear bedeutet ja wörtlich übersetzt „Ohne Ohr".
M.J: Schwafelt nicht! Mein Name geht euch nichts an. Er ist nur für mich wichtig. Ihn vor Schande zu bewahren.
O.S: Hier habt ihr euer Messer. Ihr seid frei!
M.J: Frei? Ha, wie soll ich die Schmach ertragen von einem Greenhorn besiegt worden zu sein. Wenn es ein richtiger Kerl gewesen wäre wie der rote Winnetou oder ein Pfadfinder wie Old Firehand und Old Shatterhand, ja dann ...
O.S: Ein Greenhorn ? Glaubt ihr wirklich dass ein Greenhorn es fertig brächte dem tapferen Sans-Ear einen derartigen Streich zu spielen? Passt auf! Nehmt diesen Stein und werft ihn so hoch ihr könnt in die Luft.
M.J: Jah ?
O.S: Na macht schon!
M.J : Jah, ich weiß zwar nicht was es soll -aber bitte. (wirft Stein mit Seufzer in Luft) (Schuss)
M.J : Mann war das ein Schuss.
O.S: (Lacht)
M.J Ihr habt den Stein mit eurer Kugel noch höher in den Himmel getrieben, als ich ihn werfen konnte. Ha ! Gelingt euch das immer?
O.S: 19mal unter 20.
M.J : Heavens ! Wer seid ihr?
O.S: Nun eh- man nennt mich Old Shatterhand!
M.J: Ach das ist nicht möglich! Old Shatterhand muss viel älter sein, sonst würde man ihn nicht „alte“ Schmetterhand nennen?
O.S: Ihr vergesst dass das Wort „Old“ nicht unbedingt zur Bezeichnung des Alters gebraucht wird.
M.J: Richtig. Aber nehmt mir meine Zweifel nicht übel Sir! Old Shatterhand hat von Winnetou einen Stich in den Hals bekommen, der...
O.S: Na dann seht! Hier ist die Narbe.
M.J: Ja
O.S: Und hier (hört wie O.S Gewehre herausnimmt), falls es noch eines Beweises bedarf, Bärentöter und Henrystutzen.
M.J: He, Ihr seid Old Shatterhand! (Lachen beide). Von euch überrumpelt zu werden ist keine Schande. Also- wollen wir Freundschaft schließen?
O.S: Gut !
M.J: Mein richtiger Name ist Mark Jorrocks. Und wenn ihr mir einen Gefallen tun wollt, dann nennt mich Mark.
O.S: Und ihr mich Charlie, wie alle meine Freunde! Hier meine Hand !
M.J: Top ! Ich schlage ein! (lachen beide) Wie stets Charlie ? Wollen wir gemeinsam weiterziehen? Ich komme von Kanada herunter und habe mir jetzt Texas und Mexiko zum Ziel gesetzt.
O.S: Das ist ja ganz mein Weg!
M.J: Ha !
O.S: Ja, auch ich will nach Texas und Kalifornien und dabei kann es mir gleich sein ob ich einen „kleinen“ Seitenweg über Mexiko einschlage.
M.J: Na denn. Ich bin zum Aufbruch bereit.
O.S: Was machen wir mit den Leichen?
M.J: Nicht viel. Ich schneide ihnen die Ohren ab und leg sie ihnen zwischen ihre Hände.
O.S: Mark, wir müssen sie begraben. Wenn man sie findet ist unserer Anwesenheit verraten!
M.J: Man soll sie finden Charlie und wissen dass Sans-Ear hier gewesen ist.
Ich sage euch es ist ein ganz ekliges Gefühl, wenn es einem im Winter an den Ohren frieren will, und man keine mehr hat (O.S lacht). Und diesen jammervollen Umstand habe ich diesen Ogellalah zu verdanken. Aber für meine zwei Ohren habe ich – da zählt einmal! Jede Kerbe an meiner Büchse bedeutet den Tod eines Ogellalah. Jetzt kommen vier neue noch dazu. Und hier oben, hier oben ist noch Platz für die Kerben von zwei Weißen. Es sind Vater und Sohn und die größten Schurken, die es auf Gottes weiter Erde geben kann.
Sie haben einst meine Farm niedergebrannt, mir Weib und Kind getötet. Habe ich diese Verbrecher endlich gefunden, ist mein Tagewerk vollbracht.
So – und nun aufgesessen Charlie! Es ist ein weiter Weg bis Texas. (Man hört, wie beide aufsitzen, Pferdegetrappel).
Erzähler: Stunde um Stunde ritten die Freunde durch die unendliche Weite der Prärie.
Gesprochen wurde kaum. Allmählich wich die Hitze des Tages der Kühle des Abends. Plötzlich hielt Hatatitla, Old Shatterhands Mustang, mitten im Lauf inne.
Am Saum des Buschwerks lag ein Toter. (Pferdeschnauben)
M.J: By Jove ! Ein Soldat?! Getötet durch einen Kriegspfeil der Ogellalah.
O.S: Und hier, sieh dir die Spuren genau an Mark! Es müssen vier Mann gewesen sein, die hinter ihm her waren.
M.J: Ich dachte mir gleich, dass die Burschen die ich heute wegpustete nicht die einzigen bleiben würden, die sich hier in der Gegend rumtreiben. Diese Hunde von Sioux. Charley?
O.S: Ja?
M.J: Da ist was im Gang! Aber was?
O.S: Wir werden bald Genaueres wissen. Noch ist es hell genug die Spur zu verfolgen.
(schnalzt mit der Zunge) Vorwärts Hatatitla! (Pferdegetrappel)
M.J: Los Tony! Zeig dem Indianergaul, dass du auch laufen kannst!
O.S + M.J: (lachen) (Musik) (Pferdegetrappel wird leiser und kommt wieder näher)
(Indianergesang/Stimmen)
O.S: Psst Mark! Leiiise !
M.J : Das ist ja ein ganzes Rattennest ! Hell and Damnation! Siehst du den Weißen , der sich mit Ka-Womien, dem Häuptling unterhält?
O.S: Ja!
M.J: Es ist Fred Morgan.
O.S: Ist er es , der dir Frau und Kind mordete ?
M.J: Er ist es! Oh am liebsten würde ich ...
O.S: Mark beherrscht euch! Wir wären zwei gegen wenigstens 80 Mann.
M.J: Schon gut Charlie! Doch diesmal soll er mir nicht mehr entkommen! Ich werde ihm auf den Fersen bleiben.
O.S: Wir müssen versuchen noch näher an sie ranzuschleichen. Es müsste möglich sein, denn sie haben keine Wachen aufgestellt.
M.J: Na dann los! Worauf warten wir noch? (Schleichgeräusche und Indianergesang)
K.W: Und mein weißer Bruder weiß genau, dass der Transport mit dem Gold kommen wird?
F.M: Ich weiß es! Außerdem hat Ka-Womien den Plan vor sich, den seine Krieger dem Soldaten, den sie mit einem Pfeil auslöschten, weggenommen haben. Dort ist der weg gezeichnet, den der Transport in dieser Nacht gehen wird. Hier ! Siehst Du? Da ist der Urwald gezeichnet, er von den Bergen niedersteigt. Dort wo seine Spitze in die Prärie hineinragt führt der Weg vorbei zu der Bucht, die 2 Meilen weiter südlich liegt. Und dort wird unser Überfall stattfinden.
K.W: Die Krieger der Ogellalah werden erbeuten viele Skalpe. Und ihre Squaws werden tanzen, den Tanz der Freude. Doch werden die weißen Männer auch vieles bei sich haben, was wir können brauchen? Kleider, Waffen und dies und noch mehr?
F.M: Aber- wird Ka- Womien seinem weißen Bruder auch überlassen, was er verlangt?
K.W: Mein weißer Bruder wird erhalten alles Gold und Silber, dass die Wagen bringen. Ha ! Die Krieger der Ogellalah brauchen es nicht! Denn in ihren Bergen sind so viele Nuggets, wie sie nur wollen haben. Ka –womien lernte einst kennen, ein kluges tapferes Bleichgesicht. Das sagte: „Das Gold sei nichts, als tödlicher Staub. Geschaffen vom bösen Geist der Erde, um zu machen den Menschen zu Dieben und Mördern.
F.M: Dieses Bleichgesicht war ein großer Narr!
K.W: Es war kein Narr!! In seinem Kopf wohnte die Weisheit und in seinem Arm die Stärke.
Einmal, er wurde gefangen und in die Dörfer der Ogellalah geführt. Sie töteten ihn nicht, denn er war ein mutiger Krieger. Maatiruh, der größte Häuptling der Sioux, wollte ihm geben das Wigwam seiner Tochter oder er sollte sterben. Er aber verschmähte die Blume der Prärie.
Raubte das Pferd des Häuptlings. Stahl sich wieder seine Waffen, schlug nieder mehrere Krieger und entkam.
F.M: Wie lange ist das her?
K.W: Die Sonne hat seitdem besiegt acht Winter.
F.M: Und – wie hieß er?
K.W: Seine Faust war wie die Tatze des Bären. Es war bekannt, das er vorübergehend tötete, mit einem Schlag der bloßen Hand an den Schädel. Viele rote Männer und auch Bleichgesichter. Daher nannten ihn die weißen Jäger – Old Shatterhand!!
Doch mein weißer Bruder sehe den Himmel an, die Silbersterne sind getreten hervor. (Indianergesang) Es ist Zeit aufzubrechen, zu der Bucht am Wasser.
O.S: Und für uns wird es auch höchste Zeit zu verschwinden! Wir müssen der Kolonne entgegenreiten und sie vor dem Anschlag warnen.
M.J: Ja
O.S: Los, verdrücken wir uns Mark! (Man hört das zurückschleichen, Musik)
(Pferdegetrappe, zwei Schüsse)
O.S: Nicht schießen! Wir sind nur zu zweit und wollen euch vor einem Überfall warnen!
Major: Haaaaalt! Überfall ? Was faselt ihr da?
O.S: Ihr habt doch eine Ladung mit Gold Major?
Major: Wer sagt das?
M.J: Indsmen ! Wir haben sie belauscht.
O.S: Sie werden von einem Weißen angeführt, der das Metall haben will, während alles andere und eure Skalps den Indianern zufallen sollen.
Major: Heavens! Wie kann der Kerl wissen, was wir geladen haben?
O.S: Sie haben einen Plan bei einem Soldaten gefunden, dessen Leiche mein Freund Sans-Ear und ich heute im Buschwerk entdeckten.
Major: Sans-Ear?! Behold! Ein tüchtiger Kerl! Und wer seid ihr?
O.S: Old Shatterhand
Major: Mann, das ist eine Begegnung. Obwohl ich mir gewünscht hätte, wir hätten uns unter anderen Umständen kennen gelernt. Wir haben wohl keine Zeit Zeit zu verlieren.
O.S: Ich nehme an, das Gold soll in der Bucht auf ein Schiff verladen werden?
Major: Das ist richtig. Es ist zur Münzprägung bestimmt. O.S: Wie viel Mann begleiten euch?
Major: 60
O.S: Mmmh? Die Indsmen zählen wenigstens 80. Aber, wenn wir geschickt vorgehen, zumal wir die Überraschung auf unserer Seite haben, müsste mein Plan klappen. Hört zu! Ich vermute die Indianer haben die Bucht rundum besetzt. Wir umschleichen sie im weiten Halbkreis mit etwa 50 Soldaten. Die übrigen 10 bleiben zur Bewachung der Wagen zurück. Auf ein Kommando feuern wir in schneller Folge Schreckschüsse ab und scheuchen damit die Indsmen aus ihren Schlupfwinkeln auf. Als Fluchtweg bleibt ihnen nach vorn nur das Wasser. Versuchen sie einen Ausbruch ins Land, laufen sie den Soldaten direkt in die Arme.
Major: ihr seid ein hervorragender Stratege, Mr. Shatterhand. Soldaten! Ihr habt gehört was uns erwartet! Zeigt den roten Halunken, dass ihr zu Kämpfen versteht! Kolonne vorwärts! Hüüüa (Soldatengeschrei,Pferde-und Wagengeräusche,Musik)
Major: Meine Leute haben ihre Positionen bezogen!
O.S: Gut Major! Nun Mark? Irgendetwas entdeckt?
M.J: Ihre Pferde. Keine 200 Schritte von hier. Ein Glück, dass der Wind aus entgegengesetzter Richtung weht. Sonst hätten sie uns sicher gewittert. Übrigens, was haltet ihr von einem Stampedo, Charlie?
O.S: Ich weiß nicht?
M.J: Wenn wir den Gäulen Feuer unter den Hintern machen und sie durchbrennen lassen, kann so gut wie keiner der Indianer fliehen.
O.S: Wir wollen abwarten bis die Situation einen Stampedo rechtfertigt.
M.J: Gut! Noch etwas! Hier diesen Beutel habe ich gefunden. Er muss aus einer Satteltasche gefallen sein. Nehmt ihn, vielleicht ist er von Wichtigkeit?
M.J: O.K Mark. Also Major dann gebt das Kommando zum Losschlagen!
Major: Feuer!! (Schüsse, Indianergeheul) Atacke!!
M.J: Die Überraschung ist uns gelungen Charlie! He, Rothaut komm nur,, komm! Sans-Ear ist ganz scharf auf deine Öhrchen. Da ! (Kampfgerangel)
Major: Feuert Leute, feuert, was das Zeug hält!
M.J: Da, nimm den Tomahawk Charlie! Kann ganz nützlich sein so ein Ding. Mann die Burschen sind ganz schön aufsessig.
O.S: Dort ist der Häuptling!
M.J: Wo hat der Kerl bloß das Pferd her?
O.S: Sicher von einem gefallenen Soldaten. Macht Nichts ! Er soll es nicht lange behalten. (Schuß)
M.J: Sie versuchen einen Ausfall, um an ihre Pferde zu kommen.
O.S: Lass den Stampedo los!
M.J: Bin schon unterwegs. Lauf Tony, lauf! (Pferdegtrappel)
O.S: Ka-Womien hierher!
K.W: Old Shatterhand!? (verschiedene Indianer rufen: Old Shatterhand? Old Shatterhand!)
O.S: Ka-Womien vorhin hast du mit dem weißen Verräter von mir gesprochen, jetzt spreche ich mit Dir! (Wurf, Ka-Womien fällt)
Major: Ihr versteht den Tomahawk zu werfen Mr. Shatterhand (Pferdegetrappel)
Soldat: Der Stampedo ist los!! Ja ,hüah, Haahaha!
O.S: Gut gemacht Mark!
M.J: Damned, dort ist Fred Morgan ! Zur Hölle mit dir ,du Satan! Alle Teufel er entflieht!
Los Tony ihm nach! Lauf! Lauf! Zeig was Du kannst! (Pferdegetrappel)
Erzähler: Die Niederlage der Ogellalah war vollkommen. Viele waren gefallen, einigen war die Flucht gelungen. Der Rest gefangen genommen worden und dem Major überantwortet. Auch er hatte Verluste zu beklagen. Und Mark starrte verbissen vor sich hin.
Fred Morgan war ihm abermals entgangen. Gerettet war das Gold, dessen wegen so viel Blut geflossen, das aus Menschen Mörder machte. Old Shatterhand nannte es-
O.S: Deadly dust. Tödlicher Staub . (Musik)
Erzähler: Im Osten stieg langsam der Morgen auf. Ließ die Sterne verblassen. Drängte die Nacht aus dem Firmament. Die Verwundeten waren an Bord gebracht worden und die Soldaten begannen mit der Verladung des Goldes.
Old Shatterhand erinnerte sich an den Lederbeutel, den Mark ihm vor beginn des Kampfes übergeben hatte.
Er nahm ihn aus der Satteltasche, öffnete ihn und traute seinen Augen nicht.
O.S: Mark ?! Mark!!?
M.J: Ja?
O.S: Sieh dir das an! Weißt du was ich da in meinen Hände halte?
M.J: He!
O.S: Ein Vermögen Mark. Das sind echte Steine. Diamanten!
M.J: Hell and damnation. Da hat Sans-Ear doch gut daran getan seinen alten Rücken zu bücken, als er den Beutel liegen sah. He? Und der Fetzen Papier, den ihr da habt?
O.S: Eh, das ist ein Brief Mark. Hör zu! "Dawstin, den..." eh, die Zeitangabe ist abgerissen.
„Lieber Vater! Ich brauche Dich. Komm so schnell wie möglich, egal, ob Dir Dein Streich mit den Juwelen gelungen ist, oder nicht! Reich werden wir auch hier. Mitte März triffst Du mich in der Sierra Blanca, und zwar dort wo der Rio Penasco in den Rio Pecos mündet. Dein Patrick!“
M.J: Patrick?
O.S: Ja, Patrick!
M.J: Behold, das haut hin, denn so heißt Fred Morgans Sohn! Was für ein Nebenfluss des Pecos wird da erwähnt?
O.S: Der Rio Penasco!
M.J: Kennt Ihr den?
O.S: Nun ich war schon dort.
M.J: Dann seid Ihr mein Mann Charlie. Ihr begleitet mich doch? Auch wenn uns der Weg von unserem ursprünglichen Ziel Texas ein wenig abbringt. Ich wollte sowieso nur dorthin, weil ich glaubte Morgan dort zu finden. Aber jetzt weiß ich ja genau, wo ich ihn zu suchen habe. Also Charlie?
O.S: Natürlich komme ich mit Mark. Und zumal ich inzwischen auch ein persönliches Interesse an diesem Morgan habe. Denn ich bin überzeugt: an diesen Diamanten klebt Blut. (Musik)
Seite B
Erzähler: Tierkadaver, menschliche Skelette, Sattelstücke und Wagenreste säumten den Weg durch den Llano Estacado. Jene furchtbare Wüstenstrecke, die zwischen den Ausläufern des Osag-Gebirges und der Sierra Guadelupe liegt. Eingefasst von Höhen, die den oberen Lauf des Rio Pecos und die Quellen des Red River und des Colorado umgrenzen. Glühender Sand wechselt mit nackten brennenden Felslagerungen. Schroff und unvermittelt folgt die kalte Nacht auf die Hitze des Tages. (Musik)
Old Shatterhand und Mark hingen auf Ihren Pferden, krallten sich dem verschmachten nah in die Mähnen der Tiere, die ihrerseits ihre kraftlosen Glieder nur noch mühsam vorwärts schleppten. Stolpernd bei jedem Schritt, als wollten Sie im nächsten Augenblick zusammenbrechen.
M.J: (stöhnend ) Wasser! Diese verdammte Wüste! Nimmt sie denn, nimmt sie denn kein Ende ? Wasser!
O.S: Wir halten an Mark! Unsere Pferde brauchen Ruhe! Steig ab!
(Man hört Sie absteigen)
M.J: Und was jetzt Charlie? Ohne Wasser gehen wir vor die Hunde.
O.S: Nei- nein Mark! Wir, wir dürfen nicht aufgeben.
M.J: Na die Geier kreisen schon über uns.
O.S: Ja!
M.J: Und die Kojoten! Sieh sie dir an! Sie, sie warten doch nur bis wir..
O.S: Die- die Kojoten Mark! Ja ! Die Kojoten ! Sie, sie sind unsere Rettung. Wenigstens für, für den Augenblick. (Schießt 2x, Kojote heult auf). So! Ich bin gleich wieder zurück.
M.J: Charlie! Wass.., Wasser! (Pferdegewieher). Tony! Altes, altes treues Mädchen. Nein nein. Nein wir geben nicht auf was? Haben uns gegen jeden Feind behauptet. Werden uns doch nicht von der verdammten Wüste unterkriegen lassen. Hau ab, du elender Aasgeier! Verschwinde, du Mistvieh! Der alte Sans Ear wird doch kein Fraß für dich!
Charlie? Charlie was, was schleppst Du dich mit diesen räudigen Kojoten ab? Die sind doch nicht mal das Pulver wert, das Du ihnen auf den Pelz gebrannt hast.
O.S: Irrtum Mark! Wir brauchen zu Trinken. Wasser... Wasser können wir nicht auftreiben. Also ist das Blut der Kojoten unsere einzige Rettung. Gib mir den Lederbecher. Ich schneide Ihnen die Schlagader durch und- und fange das Blut auf.
M.J: Was ? Ich soll- ich soll das Blut dieser (ekelt sich)
O.S: Komm stell dich nicht an Mark! Hier ! Hier! Trink!
M.J: Na ja, na ja dann, dann Prost! (trinkt) Pfui Teufel.
O.S: Nun mach schon. Trink aus! So jetzt ich. Komm gib mir den Becher!
M.J: Da! Wohl bekommts Charlie! Du hast Recht! Das Zeug tut Wunder. Man darf nur nicht daran denken was es ist.
O.S: Hier trink noch mal. Ich habe ja noch ein zweites Vieh zur Reserve.
M.J: Danke Charlie! (trinkt) – Du bist wirklich ein Teufelskerl. Und ein Freund wie mir noch keiner begegnet ist!
O.S: Ja, nun ist fürs Erste geholfen. Aber die Tiere! Wenn sie nicht bald Wasser bekommen halten Sie nicht mehr durch.
M.J: Aber woher? Woher soll das Wasser kommen, Charlie?
O.S: Siehst du dort vorn das Kaktusfeld? Es ist keine anderthalb Meilen bis dahin.
M.J: Ja und? Glaubst Du, das uns dort eine gute Fee einen Brunnen hinzaubert?
O.S: Das nicht Mark, aber wir werden selber zaubern.
M.J: Ach mach keine Scherze, Charlie! Dafür ist unsere Lage zu ernst.
O.S: Dessen bin ich mir bewusst. Lass Dich überraschen Mark. Komm Hatatitla! Komm vorwärts! Los Marc! Wir führen die Pferde am Zügel neben uns her. Denn uns zu tragen sind sie zu entkräftet.
M.J: Hoffentlich erweißt sich der Kaktus nicht als Fata Morgana. Also Tony. Auf geht’s! Ja! Ja du bist ein braves Mädchen. Mir ist es ein Rätsel Charlie, das wir in diese Wüstenei geraten konnten.
O.S: Ja.
M.J: Seit Tagen kein Brunnen. Nicht die Spur eines Grasbüschels. Ein rundes dutzendmal ist der alte Sans Ear durch den Llano geritten. Und hat es immer heil überstanden. Wir sind doch keinen Zentimeter von den Pfählen abgewichen, die den Weg kennzeichnen.
O.S: Das ist es ja gerade Mark. Mir ist es spätestens seit heute Mittag klar, dass die Pfähle in die Irre führen. Sie wurden bewusst umgesteckt. Mich sollte es nicht wundern, wenn hier wieder Stakemen, die sogenannten Geier des Llano am Werk sind.
O.S: By Jove. Du hast Recht Charlie. Das ist die einzige Erklärung. Und wenn mich nicht alles täuscht, werden wir gleich eine Bestätigung dafür bekommen.
O.S: Du meinst die Ansammlung von Aasgeiern dort vorn?
M.J: Ja. Sieht so aus, als hockten sie herum um den Tod eines Menschen abzuwarten und dann über ihn herzufallen.
O.S: Ja, beeilen wir uns Marc! Vielleicht können wir das verhindern?
M.J: Heavens, wenn ich daran denke, daß wir diesen Schlamassel in den wir da geraten sind nur diesem Fred Morgan zu verdanken haben, dann steigt mir die Galle hoch. Hätten uns dieses Wüstenabenteuer ersparen können, wenn mir der Kerl in der Bucht nicht entwischt wäre.
O.S: Mach dir nichts vor Mark! Schließlich hat der alte Morgan noch einen Sohn und dessen Spur hätte uns in jedem Fall durch den Llano geführt.
Cäsar (C) : Wasser!
O.S: Hast du gehört?
C: Wasser!
O.S: Da liegt tatsächlich ein Mensch!
M.J: Das ist ein Neger! Aber ganz allein? Der gehörte doch sicher zu einer Karawane die hier durchzog? Warum?
O.S: Nun ich vermute seine Leute werden sich durch die Hitze in einem Zustand von Auflösung und Gleichgültigkeit befunden haben. Sodass sie gar nicht bemerkten, daß der Neger zurückblieb.
M.J: Aha
O.S: Wir wollen versuchen, ob wir ihm helfen können. Wir haben ja noch den zweiten Kojoten. Besorge du den Lebenssaft Mark! Ich, ich kümmere mich schon um den Erschöpften.
M.J: Okay.
O.S: Fort mit euch! Viehzeug! (klatscht in die Hände und vertreibt die Geier)
C: Wasser!
O.S: Ja, ja gleich bekommst du zu trinken. Aber- aber das ist ja- Caesar?
C: Massa Scharlih!
M.J: Wie? Du kennst ihn?
O.S: Ja ich war einige Tage Gast seines Herrn. Eines Juweliers mit Namen Marshall. In Louisville. Anschließend hatte ich mit dessen Sohn Bernard einen Jagdausflug in die Cumberland-Berge in Tennessee gemacht.
C: Massa! Massa? Seien es möglich? Massa Charlie, der ganz viel groß Jäger.
O.S: Ja Caesar ich bin’s. Komm, komm trink das!
C: (Trinkt gierig) Oh das, oh das sein gut. Gut! Aaah gut! Massa Charlie retten arme schwarze Caesar. Ah und Massa, Massa Charlie auch retten Massa Bern, der sonst seien tot.
O.S: Bernard? Wo, wo ist er?
C: Oh, wo sein Massa Bern? Caesar hier fast verschmachten und Massa Bern gar nicht merken, daß Caesar sein nicht mehr da.
M.J: Da trink noch einen Schluck! Das bringt dich wieder auf die Beine.
O.S: Und was tut Bernard hier im Llano Estacado?
C: Was tun? Caesar nicht wissen das.
O.S: Wo wollte er hin?
C: (trinkt) Er wollen nach Pecos-Fluss. Und dann nach San Francisco. Dort will er kaufen Gold, weil er jetzt machen muss Geschäft, weil Massa (Mascha, Versprecher!) Marshall sein tot.
O.S: Mister Marshall ist gestorben?
C: Ja, aber nicht tot von Krankheit, sondern tot von Mord.
O.S: Er wurde ermordet? Von wem?
C: Mörder kamen in Nacht. Stoßen Messer in Brust von Massa Marshall und nehmen mit all Stein, Juwelen und Gold.
M.J: Heavens! Die Diamanten Scharlih.
O.S: Ja Mark. Es dürfte klar sein wer der Mörder ist. Caesar, wohin ist Mister Bernard geritten? Erinnere dich!
C: Weiss nicht mehr. Caesar sein gefallen von Pferd, weil er nicht haben Wasser. Und Pferd laufen weg und Caesar bleiben liegen.
O.S: Wann war das?
C: Jetzt, jetzt es seien Abend bald. Und eh, ah, oh jetzt wissen Caesar! Massa Bern gerade reiten in Sonne hinein, als Caesar fallen von Pferd.
O.S: Gut! Kannst du wieder gehen?
C: Caesar laufen wieder wie Hirsch. Blut seien gut Arznei für durstig.
O.S: Gut! Dann weiter. Wir müssen noch vor der Dunkelheit das Kaktusfeld erreichen (Musik)
Erzähler: Immer deutlicher zeigten sich die Umrisse der riesigen Kaktusstauden. Rückten näher und näher. Etwa 500 Schritte vor dem Feld ließ Old Shatterhand Mark und Caesar bei den Pferden zurück und ging allein weiter. Völlig verdoerrt, gelblich welk erstreckte sich der Kaktus bis an den Horizont. Old Shatterhand handelte unverzüglich. Er löste mit dem Messer ein Büschel Fasern von einer der Pflanzen und steckte dieses in Brand. Prasselnd loderten die Flammen empor. Griffen um sich. Schneller und schneller. Entfachten ein einziges Glutmeer, dessen Grenzen nicht abzusehen waren. Mit schussähnlichen Knallen platzten die Stauden auseinander, schossen durch die Hitze wie von Pfeilen abgeschnellt Kakteensplitter in den Himmel. In der Luft hallte es dumpf, wie das Getöse einer Schlacht.
M.J: Charlieh!? Gott sei Dank du bist zurück. Was um Himmelswillen ist dort vorne los? Erst dachte ich wir hätten ein Erdbeben aber, jetzt scheint es so, als sei dieser höllische Sand tatsächlich in Brand geraten.
O.S: (lacht) Der Sand nicht Mark, aber die Kakteen. Ich habe das Feuer gelegt.
M.J: Du hast das Feuer gelegt?
O.S: Ja!
M.J: By Jove! Das fasse wer will. Zu welchem Zweck denn?
O.S: Um Regen zu bekommen.
M.J: Regen? Hahaha nimm mir es nicht übel Charlie, aber ich glaube die Sonne hat dir das Hirn verbrannt.
O.S: So?
M.J: Die Hitze ist doch durch das Feuer jetzt doppelt so schlimm wie vorher.
O.S: Ganz recht! Die Hitze steigt und wird Elektrizität entwickeln. Du wirst es bald zu hören bekommen, denn in Kürze bricht hier das schönste Gewitter los. Siehst du die Dünste, die sich da oben zusammenballen? Sie werden eine riesige Wolke bilden, die sich mit Heftigkeit entladen muss.
M.J: Alle Wetter! Ja Charlie das ist wahr.
O.S: Natürlich.
M.J: Man sieht es ganz deutlich.
O.S: Sobald der Kaktus niedergebrannt ist, geht es los. Und wenn du mir nicht glauben willst, sieh Hatatitla und deine Tony an, wie sie mit dem Schweif wirbeln und die Nüstern blähen. Sie wittern bereits den Regen.
C: Oh Massa Charlie seien ganz viel groß Zauberer. Er können machen Wasser, was fallen vom Himmel.
O.S: Wir müssen uns beeilen. Der Regen wird sich kaum über die Brandstrecke hinaus ausbreiten. Also vorwärts damit es uns so richtig erwischt.
M.J: Ja , gut! (lachen)
(Musik)
M.J (Regen) Charlie!!
C: Wasser! Wasser! Oh Wasser! Wasser, schön Wasser, gut Wasser! Viel Wasser!
M.J: Du bist der klügste Kerl in den Vereinigten Staaten. Und auch etwas drüber hinaus!
O.S: (lacht) Halb so schlimm Mark! Ich habe die Sache schon früher mal im Llano ausprobiert und heute wiederholt, weil ich dachte, dass uns so ein Guß nicht schaden wird.
C: Wird Masssa Bern auch haben Wasser?
O.S: Wahrscheinlich, denn ich nehme nicht an, daß er über die Kaktusstrecke hinaus gekommen ist. Wer begleitet ihn eigentlich? Ihr wart doch sicher nicht allein?
C: Äh Leute seien Jäger! Seien Kaufmann, seien- oh Caesar nicht alles wissen.
O.S: Ah schon gut. So! Unsere Schläuche sind randvoll gefüllt. Jetzt haben wir genug Wasservorrat um durch den Llano zu kommen. Aber trinkt so lange es noch möglich ist! Gleich wird der Regen aufhören. (Schüsse)
C: Was seien das? Jetzt wo Caesar durch Wasser wieder leben, kommen Männer und wollen ihn schießen tot. – Aber was sehen Caesar? Das seien ja Massa Bern! Nicht schießen Massa! Nicht stechen! Caesar seien hier und Massa Charlie und Massa Mark! Die gut seien un, äh..
B.M: Ja Caesar, ich weiß! Gott sei Dank du lebst! Wir hatten gar nicht bemerkt, daß wir dich verloren hatten, daß du zurückgeblieben warst.
C: Caesar seien fast tot. Da kommen Massa Charlie und retten arme Caesar.
B.M: Charlie !? O.S: Willkommen Bernard!
B.M: Welche Freude euch zu sehen.
O.S: Das ist wirklich eine Überraschung! Doch ich hätte mir gewünscht unser Wiedersehen hätte an einem anderen Ort stattgefunden. Wie kommt ihr in den Llano?
B.M: Nun das lässt sich mit einem Satz erklären. Ich verfolge den Mörder meines Vaters, doch es scheint wie verhext. Immer wenn ich glaube ihn direkt vor mir zu haben, entwischt er mir wieder!
M.J: Da geht es euch wie mir.
O.S: Eh, das ist Mark Jorrocks, Bernard! Bekannter unter dem Namen Sans Ear.
M.J: Der berühmte Sans Ear! Da bin ich ja wirklich in erfreuliche Gesellschaft geraten, denn wenn ich ehrlich bin- ich misstraue den Männern, die mich begleiten und ganz besonders diesem Mister Willliams, unserem Führer. Ich werde das Gefühl nicht los, als hätte er uns bewusst vom eigentlichen Weg abgebracht.
O.S: Da habt ihr wahrscheinlich nicht Unrecht Bernard! Ich werde mir den Burschen nachher näher ansehen.
B.M: Danke Charlie! Aber zurück zu Mister Sans Ear. Ihr machtet da eine Bemerkung, die mich aufhorchen ließ! Seid Ihr vielleicht hinter dem selben Mann her, wie ich?
M.J: Ich wette hundert zu eins, dass ihr Fred Morgan meint.
B.M: Die Wette habt ihr gewonnen. Aber, wie kommt ihr darauf?
M.J: Weil der Mord an eurem Vater genau seine Handschrift aufweist. Mir hat er Frau und Kind umgebracht, und als Caesar uns erzählte, dass der Mörder eures Vaters mit Juwelen durchgebrannt ist, hatten Charlie und ich gleich den richtigen Verdacht.
O.S: Seht in diesen Beutel Bernard!
B.M: Himmel ! Unsere Diamanten! Ja, sie sind es wahrhaftig. Wie in alles in der Welt kommt ihr zu den Steinen Charlie?
O.S: Das ist eine spannende Geschichte! Doch der Regen hat aufgehört und ich schlage vor, dass wir uns her ein Lager für die Nacht herrichten! Und dann sollt ihr alles erfahren Bernard!
B.M: Gut Charlie! Übrigens der Regen? Einfach unerklärlich! Das reine Wunder! Er hat uns das Leben gerettet! Noch niemals ist dergleichen im Llano geschehen!
M.J: Auch darüber kann euch Charlie aufklären! Denn ob ihr es glaubt oder nicht, er war der Wundertäter! (O.S lacht, Musik).
Erzähler: Das Tagesgestirn verlosch! Ohne Übergang wich das Licht dem Dunkel. Die Hitze des Tages der Kühle der Nacht! Ein halber Mond versilberte die sonst so trostlose Wüste! Die Sterne zeigten sich in auffallend klaren Bildern. Von fern her klangen die Schreie hungriger Geier und das Heulen der streunenden Kojoten. Bernard lauschte aufmerksam Old Shatterhands Bericht vom Überfall der Ogellalah auf den Goldtransport. Vom Auffinden der Diamanten. Von der Flucht Fred Morgans! Würde es den Freunden gelingen den Mörder zu stellen? Noch gab es darauf keine Antwort. Noch konnte niemand ahnen wie viele Gefahren überwunden, wie viele Abenteuer bestanden werden mussten, bis der Sieg über das Unrecht erkämpft war. (Musik)